Betrachtung des Fusionstrends mit Fokus auf Sparkassen und Genossenschaftsbanken
Zwei Faktoren treiben die Fusionen an
„Die Banken in Deutschland werden momentan von zwei wesentlichen Faktoren extrem in die Zange genommen“, erklärt Finanzexperte Thorsten Schoch von der Consileon Business Consultancy. „Einerseits durch die von den Zentralbanken forcierte Geldmarktstrategie, die zu dem Niedrigzinsumfeld beigetragen hat und somit zu weniger Einnahmen auf Seiten der Finanzinstitute führte. Auf der anderen Seite haben die Bankenaufsichten mit meldepflichtigen Statistiken und Berichten eine stetige Arbeitsmehrbelastung für die Banken im Marktfolgebereich eingeführt.“
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Finanzinstitute effizienter werden. Oft bleibt nach zahlreichen Einsparungen wie Filialschließungen und Mitarbeiterentlassungen scheinbar nur eine Option: der Schulterschluss mit einer anderen Bank.
Banken-Fusionen – Verlust oder Chance?
Fusionieren bedeutet ein Verschmelzen zweier oder mehrere unabhängigen Unternehmen (hier: Bankhäuser) zu einem größeren Institut. Dabei gibt es eine Menge rechtlicher Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen, und einen hohen, oft langwierigen Abstimmungsbedarf: angefangen bei der Einigung der beiden Institute über die LEI (Legal Entity Identification) über die Entscheidung, wo der Hauptsitz des neuen Instituts sein soll, bis zu einer Vereinbarung, ob in dem Zeitraum zwischen der juristischen und technischen Fusion eine gemeinsame oder getrennte Meldung der Millionenkredite an die Bundesbank erfolgen soll.
So kann man sich gut vorstellen, dass eine maßgeschneiderte technische Umsetzung für alle Beteiligten von Vorteil ist. Sämtliche IT-Anwendungen, die sich an unterschiedlichen Datenquellen bedienen, müssen mit all ihren unterschiedlichen Abhängigkeiten zusammengeführt werden. Selbstverständlich müssen dabei die sich stetig wandelnden rechtlichen Anforderungen in die technische Umsetzung mit einfließen.
Fusionieren bedeutet gerade für kleinere Banken und Sparkassen oft ein Kraftakt. Die Führungsebene ist mit dem Aufbau neuer Strukturen und operativen Integration des neuen Partners so sehr beschäftigt, dass Innovationen und Weiterentwicklungen oft auf der Strecke bleiben…
Unser Autor Thorsten Schoch setzt sich als Financial Consultant für das Gelingen von Fusionen ein. In dieser ausführlichen Studie ist er den Ursachen auf den Grund gegangen und belegt anschaulich und fundiert, wie es überhaupt zu dem aktuellen Fusionstrend kommen konnte. Darüber hinaus wagt er auch einen Ausblick, welche Vorteile Sparkassen und Genossenschaftsbanken durch kontinuierliche Digitalisierung haben könnten. Erfahren Sie mehr!