Einleitung

Der Absturz des Nikkei-Indexes am 5. August 2024 – der größte seit 1987 – und der anschließende weltweite Abverkauf haben gezeigt, wie volatil die Aktienmärkte heute sind. Um Risiken frühzeitig zu erkennen, Verlusten vorzubeugen und Chancen wahrzunehmen, orientieren sich die Akteure zunehmend an Stimmungs- und Fluktuationsindikatoren wie dem CBOE Volatility Index, auch Fear-Index genannt. Anhand solcher Informationen prüfen und aktualisieren sie ihr Risikomanagement.

Treiber der Volatilität

Die Volatilität steigt mit der konjunkturellen und ökologischen Anfälligkeit der Weltwirtschaft, die ihrerseits großteils politisch getrieben ist. Geopolitische Spannungen, Kriege, Terrorismus, Naturkatastrophen und Pandemien wie Covid-19 gefährden globalisierte Lieferketten inklusive der Energieversorgung. Sich verschärfende Risiken erhöhen die Ungewissheit, die wiederum die Nervosität der Finanzakteure und damit die Volatilität der Kurse steigert.

Über die Geldpolitik beeinflussen zudem die Zentralbanken das Verhalten der Investoren. Zinsschritte, ob nach oben zur Zügelung der Inflation oder nach unten zum Ankurbeln der Wirtschaft, ziehen regelmäßig fallende oder steigende Aktienkurse nach sich. Nicht zuletzt wirken sich Wirtschaftsindikatoren wie BIP-Wachstum, Inflationsrate oder Beschäftigungsstatistik auf die Erwartung der Anleger und damit auf die Marktvolatilität aus.

Barometer der Angst

Aus Optionspreisen kalkuliert der CBOE Volatility Index (VIX) die Schwankungsbreite des Aktienindexes S&P 500 auf jeweils dreißig Tage hinaus. Der VIX gilt als Barometer des gesamten US-Aktienmarktes. Da er den Marktstress spiegelt, nennt man ihn auch Fear-Index oder Angstbarometer. Banken und andere Finanzdienstleister schätzen ihn, weil er mit den Renditen am Aktienmarkt korreliert. So dient er als Frühindikator, anhand dessen die Marktakteure ihr Risikomanagement nachjustieren können.

Volatilität im Griff

Ein zentrales Wagnis bildet das Kreditrisiko, das heißt die Gefahr, dass Kreditnehmer ihre Schulden nicht oder nur partiell zurückzahlen. Das Marktrisiko tritt ein, wenn ein Vermögensgegenstand etwa durch steigende Inflation an Wert verliert. Das Liquiditätsrisiko nimmt zu, wenn kurzfristig viele Kunden ihre Einlagen abziehen und es der Bank damit erschweren, Verbindlichkeiten zu bedienen. International tätige Institute müssen sich zudem gegen Wechselkursrisiken wappnen.

Risiken wie diese zu beziffern, ist hoch komplex; sie zu minimieren erfordert aufeinander abgestimmte Maßnahmen. Eine gängige Methode sind regelmäßige Stresstests mit extremen, aber plausiblen Szenarien wie Zinssprüngen, Änderungen der Rechtslage, Pandemien, Naturkatastrophen oder geopolitischen Spannungen. Einen weiteren Ansatz zur Minimierung speziell von Wechselkurs- (Forex, FX) oder Zinsrisiken stellen flexible Sicherungsgeschäfte (Hedging) mit Derivaten wie Optionen oder Futures dar.

Mittlerweile können sich Finanzunternehmen auch von maschinell lernenden, branchenspezifischen KI-Apps dabei unterstützen lassen, Massendaten (Big Data) zeitnah auf Risiken und Trends zu analysieren, regulatorische Vorgaben einzuhalten und dem unablässigen Effizienzdruck standzuhalten. Da sich solche Systeme absehbar als Stand der Technik im Wettbewerb durchsetzen werden, sind Investitionen darin unausweichlich.

Consileon als Partner im Risikomanagement

Mit ganzheitlichen Lösungen nach Maß hilft Consileon Finanzunternehmen, die Volatilität der Märkte zu meistern und Risiken im Griff zu behalten. Unter anderem richten wir Ihnen ein intelligentes Überwachungssystem ein, das Risiken ständig verfolgt und bewertet. Mit „Lighthouz“ bieten wir ein automatisiertes Testpaket, das den Output sämtlicher KI-Dienste, auch im Risikomanagement, anhand der Kriterien des Anwenders umfassend prüft. IT-Architekturen inklusive Schnittstellen analysieren und dokumentieren wir, um an internen oder nachgelagerten Systemen frühzeitig Handlungsbedarf zu ermitteln.

Auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Erkennungs- und Präventionsmatrizen helfen, auf Risiken aufmerksam zu werden, bevor ein Schaden entsteht. Unser Echtzeit-Dashboard unterstützt Führungskräfte dabei, unter Zeitdruck fundiert zu entscheiden. Projekte zum Ausbau des Volatilitäts- und Risikomanagements begleiten wir durchgängig von der Entwicklung der Strategie über die organisatorische und technische Umsetzung bis zur Integration in laufende Systeme. Detaillierte Checklisten erleichtern es Ihnen, Ihre Systeme zukunftsfest zu machen.

Fazit

Die akute Volatilität der Finanzmärkte wird keine Episode bleiben, sondern angesichts langfristiger, großteils politisch und ökologisch getriebener Tendenzen eher zunehmen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich Banken und andere Finanzunternehmen dieser Unsicherheit stellen, die Risiken quantifizieren, deren Eintritt vorbeugen und für Notfälle vorsorgen. Mit einem agilen, holistischen Risikomanagement auf dem Stand der Technik stärken Finanzakteure ihre Widerstandskraft und behaupten sich auch in schwierigen Zeiten am Markt.